Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin trifft Neuromedizin
Im November 2023 hatte ich das Privileg, an der jährlichen Konferenz der Chi University, Schule für Traditionelle Chinesische Veterinärmedizin, teilzunehmen, die dieses Jahr im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums auf der zauberhaften Insel Bali stattfand.
Die dreitägige Vorlesungsreihe widmete sich dem Sachverhalt «Einsatz der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) in der Neuromedizin». Dies erwies sich als Thema von ausserordentlicher Wichtigkeit und bot ein breites Spektrum an Anwendungsgebieten der TCM. Besonders schätzte ich die Einbindung von Aspekten der klassischen Tiermedizin und Exkurse in andere Fachgebiete, wie z.B. der Chiropraktik.
Nebst dem Fachlichen bot das luxuriöse Hotel, in dem die Veranstaltung stattfand, eine perfekte Kulisse für Entspannung und Inspiration. Die Lage direkt am Ufer der Südostküste von Bali war atemberaubend und die Anlage selbst ließ keine Wünsche offen. Schon bei meiner Ankunft in den frühen Morgenstunden nach einem gelungenen Transfer, wurde man herzlich empfangen. Das Einchecken war schnell erledigt und nach einer erholsamen Nacht konnte man es kaum erwarten, die Hotelanlage zu erkunden.
Das Hotel selbst war ein wahres Juwel, umgeben von üppiger tropischer Vegetation und einem malerischen Biotop. Das offene Restaurant bot nicht nur köstliche Speisen, sondern auch einen herrlichen Blick auf die umliegende Natur. Während man sein Frühstück genoss, konnte man die freilebenden Eichhörnchen und exotischen Vögel beobachten, die ihre morgendlichen Aktivitäten rund um und teils im Restaurant nachgingen. Diese natürliche Umgebung war eine wahre Inspiration und gab mir bereits am frühen Morgen frische Energie für den Tag.
Und endlich konnte die Konferenz beginnen. Leute aus aller Welt (Amerika, China, Vietnam, Südkorea, Singapur, Indonesien, Australien, Frankreich, Spanien, Österreich, Schweiz 😊 und viele mehr) strömten in die nach balinesischer Art erbauten, pompös ausgeschmückte Konferenzräumlichkeit.
Die Veranstaltung begann mit einer feierlichen Eröffnungsrede, der melodischen balinesischen Hymne und einem traditionellen Tanz. Diese einführenden Elemente schufen eine inspirierende Atmosphäre, die den perfekten Rahmen für den Start der Vorlesungsreihe bildete. Die Präsentationen umfassten sowohl theoretische Konzepte als auch praktische Anwendungen, einschließlich kurzer Fallstudienpräsentationen, die das breite Spektrum der Neuromedizin verdeutlichten. Die Themenpalette war beeindruckend und reichte von Epilepsie über Bandscheibenvorfälle mit Querschnittslähmung bis hin zu Hirntumoren. Auch Nervenlähmungen, Schmerzmanagement, sowie der Parasitenbefall des Gehirns beim Kaninchen, wurden ausführlich behandelt. Darüber hinaus wurden Unterstützung der Diabetestherapie per TCM und die Behandlung von Wahrnehmungsstörungen diskutiert.
Die Vorträge wurden äußerst dynamisch und mitreißend präsentiert, was es leicht machte, ihnen zu folgen, während die Zeit wie im Flug verging. Besonders wertvoll waren die ausführlichen Diskussionsrunden, die eine Fülle an Erfahrungen und Einsichten der anderen Teilnehmer boten. Hier konnte jeder seine individuellen Erfahrungen zu spezifischen Themen oder Fallstudien teilen, was uns mit zahlreichen nützlichen Tipps und Tricks bereicherte.
Das anschliessende abendliche Programm bot eine gelungene Mischung aus jeweils einem gemeinsamen Dinner mit kulinarischen Überraschungen und traditionellen balinesischen Darbietungen, wie traditionelle Tänze und Schauspiele. Im Anschluss liess man den Abend bei einem erfrischenden Getränk und regem Austausch mit Fachkollegen über unsere praktischen Erfahrungen ausklingen.
Am letzten Tag bildete die Abschiedszeremonie den glanzvollen Höhepunkt der Veranstaltung. Alle Referenten wurden mit warmen Worten und einer Auszeichnung für ihren Beitrag geehrt, was die Anerkennung für ihre Bereitschaft, ihre wertvollen Erfahrungen zu teilen, zum Ausdruck brachte. Diese Zeremonie war ein Zeugnis für die außergewöhnlich unterstützende und förderliche Lernatmosphäre, die ich in dieser Form noch nie erlebt habe.
Die Chi University lebt das Leitmotiv: "Jeder, ob neu in der TCM oder erfahren, bringt wertvolle Erkenntnisse mit, von denen alle profitieren können! Gemeinsam tragen wir dazu bei, die TCM weiterzuentwickeln!" Diese Philosophie ermutigt jeden Teilnehmer, seine Erfahrungen zu teilen und aktiv an Diskussionen teilzunehmen. Das Ziel ist es, die Vielfalt der Aspekte und Erfahrungen der TCM miteinander zu verbinden und weiterzugeben, wodurch die TCM sich ständig weiterentwickeln kann. Ein Beispiel dafür wäre die Integration moderner Technologien, wie die Nutzung moderner Geräte zur Visualisierung und Analyse von Akupunkturpunkten und Nervenbahnen, um festzustellen, ob sie normal funktionieren oder Defizite in ihrer Funktionalität aufweisen.
Nach der feierlichen Zeremonie wurde die Stimmung mit einer faszinierenden Feuershow angeheizt, gefolgt von ausgelassenem Tanz und Feiern.
Die Zeit während der Konferenz verging wie im Flug und bevor ich es realisierte, war die Weiterbildung zu Ende. Doch die Erinnerungen an die inspirierenden Diskussionen, die neuen Erkenntnisse und die wunderschöne Umgebung werden noch lange in mir nachklingen.
Was habe ich an der Konferenz gelernt?
· Durch den Austausch mit anderen Praktikern und deren Demonstrationen konnte ich
meine Fähigkeiten zur Untersuchung der Halswirbelsäule deutlich verbessern.
· Im fachlichen Austausch habe ich neue Theorien und bewährte Praktiken zur
Behandlung von Ödemen in der Hinterhand der Pferde erlernt.
Was bringe ich für meine Kunden an Wissen mit nach Hause?
Die Therapie von Tumorpatienten mittels chinesischer Pflanzen ist von entscheidender Bedeutung und kann in Kombination mit konventioneller Medizin, einschließlich Chemotherapie, Bestrahlung und chirurgischer Tumorentfernung, eingesetzt werden. Selbst bei hochaggressiven Tumorarten, wie dem bösartigen Knochentumor (Osteosarkom), kann im Vergleich zur alleinigen Anwendung konventioneller Methoden, eine längere Überlebenszeit und eine verbesserte Lebensqualität erzielt werden. Die Verwendung von chinesischen Pflanzen zur Tumortherapie ist dabei der Chemotherapie ebenbürtig, ohne jedoch die Schwächung des Tieres zu bewirken. Es ist zu bedenken, dass Chemotherapie eine kontrollierte Vergiftung des Körpers darstellt, die auch gesunde Zellen angreift. Im Gegenteil dazu können Tumorpatienten unter chinesischen Kräutern erneute Energie und Lebenskraft gewinnen. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge haben Tiere, die eine Pflanzentherapie gegenüber einer reinen Chemotherapie erhalten, sowohl eine niedrigere Rezidivrate und als auch eine höhere Lebensqualität. Weitere Informationen dazu finden Sie im Merkblatt "Tumor/Neoplasie".
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass chinesische Pflanzen bei der Behandlung von Hirntumoren klare Vorteile bieten. Chemotherapeutika müssen den Weg über das Blut ins Gehirn finden und dabei die Blut-Hirn-Schranke überwinden, um das Hirngewebe zu erreichen. Jedoch können die meisten Chemotherapeutika diese Barriere kaum passieren, was ihre Wirksamkeit bei der Bekämpfung von Hirntumoren einschränkt. Die Wirkstoffe chinesischer Pflanzen hingegen können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und gezielt am Ort des Geschehens wirken. Daher kann man annehmen, dass chinesische Pflanzen gegenüber Chemotherapeutika im Vorteil sind, wenn es um die Behandlung von Hirntumoren geht.
Insgesamt war die Teilnahme an der TCM-Konferenz auf Bali eine unvergessliche Erfahrung, die nicht nur mein Fachwissen erweitert, sondern auch meine Begeisterung für die Traditionelle Chinesische Medizin weiter vertieft hat. Ich bin dankbar für die Gelegenheit, an diesem einzigartigen Event teilgenommen zu haben, und freue mich bereits auf zukünftige Konferenzen und Fortbildungen in diesem Bereich.
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